Land: Italien
Datum: 15. – 17. September 2011
Region: Piemont
Wir verbrachten die Nacht in einem alten Ziegenstall und liefen die Tour nicht zu Ende. Letzte Woche starteten wir einen neuen Versuch, mit einer besseren Planung und natürlich mit unserem GPS.
Tag 1 / Finero – Alpe Cortechuso
Wegstrecke: 8 km Höhenmeter: 1300 hm hoch, 340 hm runter
Um 5 Uhr morgens wurden wir von unseren Freunden abgeholt und fuhren dann gemeinsam nach Malesco in Italien, unserem Ziel der Wanderung. Los ging es einen Ort weiter in Finero. Geplant war mit dem Bus dort hin zu fahren. Von einem Bahnangestellten erfuhren wir, dass ausgerechnet in dieser Woche die Fahrpläne umgestellt wurden und der Bus bereits eine Stunde früher abgefahren ist. Der nette Mann bot uns an ein Taxi zu rufen, beschloss dann aber kurzer Hand uns in sein kleines Auto zu laden und selbst nach Finero zu fahren. Was für ein Glück.
Irgendwann begann dann der Anstieg. Er kostete uns einiges an Luft, sodass wir zwischendurch immer wieder kleinere Pausen einlegten. Der Weg verlief die meiste Zeit im Wald auf einem schmalen Pfad, mit teils feuchten und rutschigen Steinen. Dennoch war er gut zu bewältigen.
Als wir schließlich an eine Quelle kamen wussten wir, dass es nicht mehr weit zu unserer Hütte sein würde. Da wir nicht sicher waren, dass der Brunnen an der Hütte Wasser hat, füllten wir nochmals unsere Flaschen auf und erfrischten uns mit dem kalten Nass.
Ca. 70 Höhenmeter später kamen wir an der Alpe Cortechuso an. War das herrlich. Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir den Blick auf die umliegenden Berge genießen und uns in der Wärme trocknen lassen.
Wir ließen den Abend bei Spaghetti mit selbst gemachtem Pesto und Wein ausklingen.
Tag 2 / Alpe Cortechuso – Alpe Vald di Sopra
Wegstrecke: 13 km Höhenmeter: 1240 hm hoch, 1700 hm runter
Als Überraschung bekamen wir an diesem Morgen Rührei mit Speck serviert. Dies war ein gelungener Start für diesen Tag. Da wir wussten, dass einige Höhenmeter, sowohl runter als auch hoch, vor uns liegen, sind wir früh genug aufgestanden. Dennoch herrschte keine Eile.
An der Hütte angekommen, füllten wir unsere Flaschen an dem Brunnen auf und schauten bei der Gelegenheit gleich in die Hütte. Sie bietet viel Platz und ist sehr gepflegt.
Weiter ging es bergab. Zunächst ging es über einen steinigen und schmalen Weg, der zu einer tollen Badestelle führt.
Unten erwartete uns ein Fluss an dem wir eine ausgiebige Mittagspause machten. Es war auch an diesem Tag traumhaftes Wetter. Wir ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen, holten uns eine Abkühlung im Fluss und stärkten uns mit Porridge.
Da die dortige Brücke kaputt ist, überquerten wir den Fluss über die Steine hinweg. Dies ging problemlos. Nach nur kurzer Zeit passierten wir die Alpe In la Piana. Sie sieht ebenfalls einladend aus und hat jede Menge Platz. Sie liegt auf einer kleinen Lichtung.
Es ist noch einmal ein anstrengendes Stück durch den Wald. Durch die Bäume hat man immer wieder einen fantastischen Blick auf Berge und Flüsse. Auch eine Schlange bekamen wir zu Gesicht. Sie lag mitten auf dem Weg und wir hätten sie beinahe übersehen.
Etwa zur gleichen Uhrzeit wie am Tag zuvor kamen wir an der Hütte an. Von ihr aus hat man einen tollen Blick auf umliegende Berge. Sie ist schön angelegt und verfügt ebenfalls über einen Brunnen.
Tag 3 / Alpe Vald di Sopra – Malesco
Wegstrecke: 13 km Höhenmeter: 934 hm hoch, 1570 hm runter
Wieder kamen wir auf unserem Weg an einer Alpe vorbei. Die Alpe Bondolo liegt rechter Hand des Abstiegs, sodass wir auch hier einen kleinen Abstecher machten. Schließlich hatten wir bis jetzt in jede Alpe hineingeschaut, da wollten wir uns diese letzte auf unserem Weg auch nicht entgehen lassen.
Nachdem wir einen Großteil des Abstiegs geschafft hatten, machten wir an einem Fluss den wir querten eine längere Pause.
Weiter führte uns der Weg durch den Wald, auf laubbedecktem Boden. Es war ein fortwährendes, leichtes auf und ab gehen.
Es ging noch ein paar Stufen hinab, dann befanden wir uns auch schon auf einer asphaltierten Straße. Wir bogen nach rechts ab, passierten eine Brücke und ca. 15 min. später standen wir bereits wieder am Auto. Zwar etwas nass, aber sehr zufrieden.
Fazit:
Die gesamte Tour über drei Tage hinweg war durch und durch gelungen. Es waren sowohl anstrengende als auch atemberaubende Abschnitte dabei. Es gab tolle Stellen um sich zu erfrischen oder einfach um gemütlich zu rasten. Das gute Wetter und die entspannte Atmosphäre trugen ebenso ihren Teil dazu bei.
Es war ein tolles gemeinsames Erlebnis, dass wir nicht mehr missen wollen und uns mal wieder Lust auf mehr gemacht hat.
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Hallo!
Ja, das mit den Gewittern kann ich bestätigen! Ich habe mit meiner kleinen Gruppe am 17. September Vald erreicht, also kurz nachdem ihr von dort aufgebrochen seit. Die Blitze zuckten nur so um uns herum…
Am 18. haben wir glücklicherweise einen „Korridor“ erwischt und sind tatsächlich trockenen Fußes nach Malesco gekommen. Ringum gab es teilweise heftige Unwetter. Glück gehabt – wir hatten schon in Erwägung gezogen, noch einen Tag auf Vald zu bleiben.
Beste Grüße
Tim
(Bilder u.a. von den Gewittern: http://aktuelljuni.piemont-trekking.com/#394.0)