Land: Italien
Datum: 09. – 12. September 2010
Region: Piemont
Vorgeschichte:
Bereits im Frühsommer diesen Jahres wollten wir gemeinsam mit zwei Freunden eine Tour durch das Val Grande wagen, haben dann aufgrund der Schneeverhältnisse jedoch beschlossen, die Tour in den September zu verschieben. Das Val Grande ist ein Nationalpark in den italienischen Alpen in der Nähe des Lago Maggiores. Letzte Woche war es dann endlich soweit. Wir planten eine Tour über vier Tage hinweg mit Übernachtungsmöglichkeiten in unbewirtschafteten Hütten, den sogenannten Bivacchios. Folgendes haben wir uns vorgenommen: Erster Tag Aufstieg von Malesco aus, zum Bivacchio Cortechiuso, von da aus am nächsten Tag weiter zum Bivacchio In la Piana. Am dritten Tag weiter zur Alpe della Colma von wo aus am vierten und letzten Tag der Abstieg nach Primosello erfolgen sollte.
Doch es kam alles anders als geplant.
Tag 1:
Da wir beschlossen hatten mit dem Zug zu fahren, ging es für uns am Donnerstag bereits um 03:47 Uhr voll bepackt in Karlsruhe am Hauptbahnhof los. Nach zweimaligem Umsteigen kamen wir um 11:00 Uhr hochmotiviert in Malesco an. Noch schnell eine italienische Salami gekauft und die Trinkflaschen aufgefüllt.
Warm angezogen kuschelten wir uns in unsere Schlafsäcke, aßen noch eine Fruchtschnitte zum Abendessen und verbrachten dann eine weniger gute Nacht bei ca. 5° C in den Alpen. Wenigstens wissen wir nun, dass unsere Schlafsäcke auch bei solchen Temperaturen einsetzbar sind.
Tag 2:
Um 9:00 Uhr stiegen wir hungrig und erschlagen vom vorherigen Tag ab nach Le Fornaci auf 1327hm. Dort machten wir vor einer verschlossenen Hütte ein Feuer, um erst einmal ordentlich zu frühstücken. Nun war es an der Zeit neue Pläne zu schmieden. Für uns war klar, dass wir die Tour nicht wie geplant weiter laufen wollen, da uns der vorherige Tag noch ziemlich in den Knochen steckte und wir das Gefühl hatten zu sehr unter Zeitdruck zu geraten, wenn wir wieder auf die ursprüngliche Route gelangen wollen. Unsere Mitstreiter wollten die Route jedoch wie geplant fortsetzen.
Tag 3:
Nach knapp 11 Stunden erholsamen Schlaf wurden wir von idyllisch läutenden Kuhglocken geweckt. Wir wären gerne noch eine Nacht auf der Alpe geblieben, vor allem weil wir von da aus einen Gipfel hätten besteigen können. Allerdings ging uns das Bargeld aus, weshalb wir beschlossen den Rückweg nach Malesco anzutreten. Also stiegen wir wieder runter was wir am Tag zuvor hoch gegangen sind. Weiter ging es bergab. Mal auf schmalen Wegen, über Brücken oder auf steinigem Waldboden. Bereits am Mittag waren wir zurück in Malesco auf 764hm. Mit der Bahn fuhren wir nach Domodossola, wo wir noch eine Nacht verbrachten.
Tag 4:
Wir nutzten die Zeit bis zur Rückfahrt nach Karlsruhe, um uns Domodossola anzusehen aber auch um ein Fazit aus der ganzen Sache zu ziehen, womit wie auch schon beim Thema wären.
Unser Fazit:
Zwar lief alles anders als gedacht, dennoch sind wir nicht unglücklich darüber. Mehr hätten wir für die Zukunft nicht daraus lernen können. Wir werden zukünftig:
- einen Puffertag einplanen um unvorhersehbare Ereignisse abfangen zu können
- immer genug Bargeld mitnehmen
- Routen besser durchplanen. Das heißt: mehr Ziele stecken, Pausen gezielt einlegen und Punkte in die Karte eintragen, die wir zu festgelegten Zeiten erreichen müssen
- an jeder Wasserstelle die Flasche auffüllen, man weis nie so genau was kommt