You are currently viewing Mindelheimer Klettersteig

Mindelheimer Klettersteig

Land: Deutschland / Österreich
Datum: 11. – 13. August 2013
Region: Bayern / Vorarlberg

mindelheimerklettersteig42-jpgVorgeschichte:
Urlaub! Eine einigermaßen gute Wettervorhersage, ein Blick auf die Wanderkarte mit lohnenden, schnell erreichbaren Zielen. Den Mindelheimer Klettersteig entdeckt, Wandersachen gepackt, Klettergurt und Klettersteigset bei unserer DAV Sektion ausgeliehen und los ging die Fahrt ins Allgäu nach Oberstdorf.

Tag 1 / Parkplatz Fellhornbahn – Fiderepasshütte
mindelheimerklettersteig04-jpgNach einer zähen Anfahrt mit Stau auf der A8 kamen wir gegen 14 Uhr am Parkplatz der Fellhornbahn in Oberstdorf an. Das Wetter spielte mit, es war zwar etwas bewölkt, aber kein Regen in Sicht. An der Talstation der Fellhornbahn vorbei machten wir uns an den über 1000 Höhenmeter langen Aufstieg zur Fiderepasshütte. Anfangs verlief der Weg auf Wurzelpfaden im Wald, doch da es stetig bergauf ging wurde die Vegetation immer kahler. Kurz nach Verlassen des Waldes erreicht man leider eine Teerstraße auf welcher der Aufstiegsweg ein gutes Stück verläuft. Am Ende der Teerstraße beginnt dann ein sehr steiler Anstieg durch einen Latschenkiefernhang hinauf zur Kühgundalpe auf 1720 m. Dort angekommen legten wir erstmal eine Pause ein. Inzwischen war die Sonne schon komplett von Wolken verhüllt und es wehte ein kühler Wind. Unsere Pause fiel entsprechend kurz aus und wir machten uns auf zum Schlussanstieg hinauf zur Fiderepasshütte.mindelheimerklettersteig06-jpg Dieser letzte Anstieg war schnell erledigt und nach 3h Gehzeit erreichten wir die Fiderepasshütte. Wir bestellten uns noch ein Radler auf der Terrasse, mussten uns dann aber sehr schnell in die Hütte flüchten, da es recht kühl wurde.

Tag 2 / Fiderepasshütte – Mindelheimer Klettersteig – Mindelheimer Hütte
mindelheimerklettersteig14-jpgDie Nacht auf der Fiderepasshütte war trotz Überfüllung und sehr großem Lager erstaunlich ruhig. So stand dem Hauptziel dieser Tour, dem Mindelheimer Klettersteig nichts mehr im Weg. Um kurz nach 7 brachen wir auf. Zunächst ging es auf der gegenüberliegenden Seite der Hütte steil bergauf zur Fiderescharte. Dort angekommen, zweigt der Zustieg zum Mindelheimer Klettersteig vom normalen Höhenweg zur Mindelheimer Hütte ab. Das letzte Wegstück bis zum Einstieg des Klettersteigs verläuft aussichtsreich auf einem Grat mit Blick zur Fiderepasshütte. mindelheimerklettersteig23-jpgAm Einstieg des Klettersteigs angekommen, gilt es auch direkt die erste Schlüsselstelle zu überwinden. Der Einstieg ist ein leicht überhängender Felsen in den Stahlklammern gesetzt wurden. Im oberen Teil des Einstiegs sind diese Hilfen nicht mehr vorhanden, und es gilt mittels des Felsens und Metallstiften die letzten Meter zu überwinden. Ich hatte mit dem Einstieg keine Probleme, hilfreich war dabei sicherlich meine Körpergröße. Rebecca musste sich schon etwas mehr anstrengen, da die Abstände der Kletterhilfen für kleinere Menschen recht weit auseinander sind. Nachdem der Einstieg gemeistert wurde geht es stetig bergan zum Nördlichen Schafalpenkopf. Der Weg ist spektakulär und machte mir richtig Spaß. Es wechseln sich immer wieder versicherte Abschnitte mit einfachen Gehpassagen ab. Manchmal muss man die Hände zu Hilfe nehmen um sich seinen Weg zu erleichtern. Unterwegs trifft man auch auf die berühmte waagrechte Leiter (ist von der Fiderepasshütte gut zu sehen) welche jedoch aus der Ferne deutlich spektakulärer wirkt als sie ist. Ich fand die ähnliche waagrechte Leiter auf dem Heilbronner Weg beeindruckender. mindelheimerklettersteig30-jpgNach weiteren steilen auf und ab Passagen welche immer mit Stahlklammern entschärft sind, gilt es noch eine senkrechte Wand zu queren, welche aber auch mit Stahlstiften entschärft wurde. Kurz danach erreicht man den grasigen Gipfelaufbau des mittleren Schafalpenkopfes. Ein idealer Platz zum Pause machen, was wir auch sofort ausnutzten. Bei Sonnenschein schmeckte unser Vesper gleich doppelt so gut. Mit herrlicher Aussicht auf den gegenüberliegenden Allgäuer Hauptkamm mit Blick auf Rappenseehütte, Enzianhütte und den Heilbronner Weg. mindelheimerklettersteig39-jpgSo richtig losreisen von dem tollen Anblick konnten wir uns nicht, aber da für den Nachmittag Schauer und Gewitter angekündigt waren, brachen wir auf. Schließlich lag zwischen uns und der Mindelheimer Hütte noch der südliche Schafalpenkopf und das Kemptner Köpfle. Am südlichen Schafalpenkopf endete der Klettersteig und der Ausstieg war für Rebecca wegen der kurzen Beinlänge nocheinmal richtig schwierig. Eher gemütlich ging es nach Ende des Klettersteigs in Richtung Kemptner Köpfle. Ein letzter Gipfel vor der Mindelheimer Hütte.
Nach kurzer Aussichtspause machten wir uns auf das letzte Stück zur Mindelheimer Hütte. Die Hütte kannten wir bereits von der Begehung der Steinbockrunde letztes Jahr und wir freuten uns auf das leckere Essen dort.mindelheimerklettersteig63-jpg Auf der Terrasse der Hütte angekommen bestellten wir traditionell zwei Radler und plauderten noch kurz mit Wanderbekanntschaften. Der etwas längere Hüttennachmittag (wir kamen gegen 13 Uhr auf der Hütte an) verging schnell. Die Nacht im Lager war wieder sehr ruhig und einigermaßen erholsam.

Tag 3 / Mindelheimer Hütte – Birgsau
mindelheimerklettersteig67-jpgAm nächsten Morgen war das Wetter eher bescheiden. Grau und der Regen lag schon förmlich in der Luft. Da die Wettervorhersage aber genau dieses Wetter angekündigt hatte, waren wir nicht sonderlich überrascht. Wir machten uns regenfest und los ging der relativ lange Abstieg in Richtung Birgsau. Tatsächlich fing es auch recht bald an ordentlich zu regnen und die Sicht war nicht aussichtsreich, weiß wechselte sich mit grau ab.
Ziemlich nass kamen wir nach drei Stunden in Birgsau an. Von dort nahmen wir den Linienbus zurück zur Talstation der Fellhornbahn.

Fazit:
Der Mindelheimer Klettersteig macht richtig Spaß! Ich bin begeistert und möchte auf jeden Fall weitere Klettersteige gehen. Der Klettersteig bietet eine grandiose Aussicht, und ist sehr abwechslungsreich. Anspruchsvolle Stellen wechseln sich mit leichten Gehpassagen ab.
Jedoch sollte man den Klettersteig nicht unterschätzen. Trittsicher und Schwindelfrei zu sein ist eine Grundvoraussetzung. Ebenso sollte immer ein Klettergurt mit Klettersteigset benutzt werden.

Zur kompletten Mindelheimer Klettersteig Fotogalerie

[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“http://www.berggefluester.de/wordpress/wp-content/uploads_new/MindelheimerKlettersteigTrack.gpx“]

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.