Land: Österreich
Datum: 25.- 28. Juli 2013
Region: Tirol
Wiedersehen macht Freude. Auf unserer letztjährigen Tour, der Steinbockrunde, haben wir Steffi und Daniel kennengelernt, zwei ebenfalls Wanderbegeisterte. Wir haben uns locker dazu verabredet, 2013 eine gemeinsame Tour zu starten. Und es hat tatsächlich geklappt. 10 Emails später waren wir auf dem Weg zum Wilden Kaiser.
Wir haben uns riesig gefreut als im Frühjahr eine Email von Steffi kam. Sie schrieb, dass sie und Daniel ihre Touren für dieses Jahr schon grob geplant haben und haben uns im Zuge dessen gefragt, ob wir Lust hätten eine Tour am Wilden Kaiser mit ihnen zu laufen. Uns überkam zu diesem Zeitpunkt eh gerade das Fernweh und so stand die Verabredung schnell fest. Unser erster Treffpunkt war die Vorderkaiserfeldenhütte.
Tag 1 / Kufstein Kaisertal – Vorderkaiserfelden
Mit einem Kribbeln in den Beinen ging es vom Parkplatz Kaisertal in Kufstein los. Endlich ist es wieder soweit. Die Saison beginnt. Schon das Rucksackpacken war geprägt von Vorfreude.
Um 13 Uhr machten wir uns also an den Aufstieg bei bestem Sommerwetter.
Etwa 3/4 der Strecke ging es durch den Wald, die Bremsen stets im schweisigen Nacken. Der Weg war breit und einfach zu gehen. Dennoch anstrengend durch das stetige Bergauf. Der schönste Moment und mein persönliches Highlight kam, als wir den Wald hinter uns ließen.
Von hier aus stiegen wir noch eine gute 1/2h auf. Immer weiter auf einem einfach begehbaren Weg.
Bereits nach 2h und 800hm hatten wir das Ziel erreicht.
Steffi und Daniel und Daniels Mom (sie hatte die Tour geschenkt bekommen) waren schon da. Eine neue und schöne Erfahrung für uns, dass man bei der Ankunft auf bekannte Gesichter stößt.
Bei einem wohlverdienten Radler genossen wir das Naturspektakel.
Ein weiters Erlebnis war auch das Matratzenlager unterm Dach. Um blaue Flecken zu vermeiden mussten wir uns in gebückter Haltung zu unseren Matratzen vorpirschen. Dafür hatten wir aus dem kleinen Fenster einen tollen Blick auf das Inntal.
Für uns ein guter erster Tag. Der in Kombination aus Anreise und Aufstieg zwar anstrengend aber zeitlich gut machbar war.
Tag 2 / Vorderkaiserfelden – Stripsenjoch
Puh, war das ein anstrengender Tag. Die Sonne brannte uns 8 1/2h unentwegt auf den Kopf und 2,5 Liter Wasser pro Person waren nicht genug.
Früh am Morgen stiegen wir im Schatten zu dem 1. Gipfel dieser Etappe, der Naunspitze, auf. Ein paar Höhenmeter später kamen wir an die Abzweigung, an der es links auf die Naunspizte hinauf geht und rechts weiter zu unserem Ziel.
Auf schönem, schmalen Pfad ging es weiter zum nächsten Gipfel, dem Petersköpfl. Als wir so Bergauf stiefelten, fing plötzlich ein Baum zu unseren Rechten an zu wackeln. Wir blieben stehen und bekamen kurz darauf drei Steinböcke zu Gesicht. Ein schönes Erlebnis. Auch auf dem Petersköpfl gibt es ein Gipfelkreuz mit Gipfelbuch. Ein Eintrag von uns ist wiederum zu finden. Ob sich der Gipfel lohnt ist fraglich, er liegt jedoch so nah am Weg, dass es auch komisch wäre nicht hin zu gehen.
Am Vogelbad vorbei ging es nun weiter Bergauf zu der Pyramidenspitze, dem 3. Gipfel der Etappe. Der Weg dahin verlief schön über steindurchsetzte, Grashänge. Oder sollte man besser sagen: Von Gras durchsetzte Steinhänge?
Wieder aus dem Wald draußen (leider ein kurzes Vergnügen bei den Temperaturen) ging es weiter auf einem Höhenweg, der durch etliche Latschenkiefern führte. Ein schöner Pfad, allerdings war uns so heiß, dass wir es nicht so richtig genießen konnten. Wir hatten zu dem Zeitpunkt eher ein kühles spritziges Getränk, anstatt die Landschaft im Visier.
Von weitem sahen wir schon die, auf der Karte eingezeichnete, Hochalm. Außerdem sahen wir vor der Hütte ein Schild stehen und wir malten uns aus, welche herrlichen Getränke darauf angeboten werden könnten. Und tatsächlich! Als wir die Kuhweide und somit auch die Alm erreichten ging es uns schlagartig besser. Der nette Almbesitzer verkaufte uns gekühlte Getränke.
Es folgte der Schlussanstieg von ca. 1 1/4h. Es ging hoch, dann nochmals runter und wieder ein schweißtreibendes Stück nach oben. Am Schluss verlief der Weg flach auf die Zielhütte zu.
Es war ein anstrengender zweiter Tag. Dies hing vor allem mit den hohen Temperaturen zusammen. 3 Liter Flüssigkeit auf der Strecke getrunken und nicht einmal das Gefühl gehabt, aufs Klo zu müssen. Das spricht für sich.
Tag 3 / Stripsenjoch – Gruttenhütte
Die von uns auserkorene Königsetappe für diese Tour. Kurz und erlebnisreich.
Sichern muss man sich auf diesem Stück nicht. Einen Helm würden wir jedoch empfehlen. Es kam immer wieder zu kleineren Steinschlägen, zwar etwas weiter weg, dennoch nicht zu verachten. Sehr angenehm war, dass die Steinerne Rinne Morgens noch im Schatten liegt und wir von der Sommersonne noch etwas verschont wurden.
Nach insgesamt 2h hatten wir den höchsten Punkt für diesen Tag erreicht. Das Ellmauer Tor. Eine tolle Stelle die zum Verweilen einlädt. Im Sonnenschein angekommen, gab es eine entspannte Pause. Rechts von uns die Steinerne Rinne, links von uns der Weg zum Jubiläumssteig. Und hinter uns der „Hintere Goinger Halt“ ein Gipfel der in 45 Minuten zu erreichen ist. Leider waren wir in dem Moment zu faul, diesen Abstecher auf uns zu nehmen. Im Nachhinein haben wir uns etwas darüber geärgert. Beim nächsten Mal würden wir auf jeden Fall rauf gehen.
Also ging es weiter zu unserem ersten Klettersteig (A/B). Erst einmal über Geröll und Schnee ein Stück Absteigen bzw. abrutschen, dann hatten wir den Einstieg erreicht.
Direkt nach dem Steig waren wir auch schon an der Gruttenhütte. Früh am Mittag streckten wir also glücklich und zufrieden die Beine von uns. Bei einem, wie immer wohlverdienten, Radler und einem herrlichen Panorama.
Ein toller Tag, der mit einer gemütlichen Kartenrunde und einem Somemergewitter geendet hat.
Tag 4 / Gruttenhütte – Scheffau
Im schnellen Laufschritt ging es stetig Bergab, auf einem einfachen, breiten Forstweg. Nicht besonders schön aber schnell und einfach zu gehen. Nach etwa der Hälfte, der angegebenen Zeit waren wir auch schon wieder im Tal.
In Söll mussten wir umsteigen und sind dabei auf einem Dorffest gelandet. Nach Kaffee, Kuchen und Live Musik (Ziehharmonika und Gesang) warteten wir auf den Bus. Mit insgesamt 2 Mal umsteigen hatten wir wieder den Parkplatz in Kufstein erreicht.
Wahnsinn, schon wieder ist eine Tour vorüber. Es war schön diese sogar mit Anderen zu teilen und toll, dass alles so unkompliziert funktioniert hat. In diesem Sinne, schöne Grüße nach Weikersheim!
Zur kompletten Wilder Kaiser Fotogalerie
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Schöne runde hier bei uns in der Gegend. Der Wilde Kaiser ist immer einen Ausflug wert. Leider habt ihr schon länger keine Touren mehr gepostet – habt ihr euren Blog geschlossen oder kommt ihr derzeit einfach nicht dazu. Würde mich jedenfalls freuen, wieder einmal einen Blog (am liebsten natürlich über Touren hier bei uns vor Ort) zu lesen. LG aus Kössen.
Hallo Herbert,
ja leider hat uns letztes Jahr die Zeit für Touren gefehlt. Aber dieses Jahr sind schon einige Touren in Planung und es werden auch hier wieder mehr Beiträge erscheinen.
Viele Grüße,
Chris