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Hochstaufen über „Steinerne Jäger“

Land: Deutschland
Datum: 30. August 2013
Region: Berchtesgadener Land

Vorgeschichte:
Tsch, tsch, tsch, die Eisenbahn, wer will mit nach Salzburg fahrn? Ich. Allein auf großer Fahrt, um meinen Bruderhochstaufen_026 Simon zu besuchen. Und was läge im Land der Berge nicht näher, als eine Tour zu unternehmen.
Ich beschloss für uns zwei eine schöne Wanderung ausfindig zu machen. Also ran an den PC und recherchieren. Die Tour sollte sowohl anspruchsvoll als auch gut an einem Tag machbar sein. Ein gesundes Mittelmaß aus Abenteuer und Genuss. Und wer hätte es gedacht, es verschlug uns dazu zurück nach Deutschland, hinauf auf den Hochstaufen.

Nachdem ich Simon von meinen Plänen berichtet hatte, kaufte sich dieser noch rasch ein paar Bergschuhe. Und das war auch gut so, denn mit Turnschuhen ist diese Tour nicht zu empfehlen.

hochstaufen_001Morgens um kurz nach 9 Uhr fuhren wir vom Salzburger Hauptbahnhof nach Bad Reichenhall. Von dort aus liefen wir, nach einer Wegbeschreibung der Berchtesgadener Land Bahn, zum Parkplatz der Padinger Alm, dem eigentlichen Ausgangspunkt. Nach ca. 50 Minuten Fußmarsch hatten wir diesen erreicht. Auf dem Weg dahin, hat man immer wieder einen freien Blick auf den Hochstaufen und kann bei genauem hinschauen das Reichenhaller Haus am Gipfel ausfindig machen.

Ziel war es nun, da wir am Fuße des Berges angelangt waren, auf den schwarz markierten Weg zu gelangen.
Vorbei am Parkplatz der Padinger Alm, folgt man zunächst der roten Markierung in Richtung „Reichenhaller Haus“ auf einem breiten Forstweg. Kurze Zeit später gabelt sich der Weg und zum ersten Mal ist der „Steinerne Jäger“ angeschrieben. Wir schlugen also den Weg zu unseren Rechten ein, zunächst weiter auf dem einfachen Forstweg. Dann endlich, nach kurzer Zeit, geht es richtig los. Man steigt links in den Wald ein. Von da an wurde es so richtig schön. Es geht über weichen, wurzeligen Waldboden stetig bergauf. Man lässt sogleich ein paar Höhenmeter hinter sich, die einem einheizen.
Weiter oben angelangt, wird der Wald etwas lichter und man kann rechter Hand ins Tal (andere Seite zu Bad Reichenhall) blicken. Vor lauter schauen kamen wir kurz vom Weg ab. Also quer durchs Gelände, zurück auf den eigentlichen Pfad.
Kurz darauf stießen wir auf eine Leiter, die man empor klettern muss.hochstaufen_008 Danach lässt man den Wald hinter sich. Wahnsinn. Plötzlich befindet man sich in einer völlig anderen Umgebung. Keine Bäume, kein Schatten, kein weicher Waldboden. Stattdessen freies Panorama, schmaler Pfad und viele Steine.
Ab hier mussten wir etliche Male die Hände einsetzten um vorwärts zu kommen. Das war genau die richtige Portion an Abenteuer die ich mir erhofft und vor der ich genauso viel Respekt hatte, denn es ist wahrlich kein Spaziergang. Schwindelfreiheit ist hier absolut erforderlich. Auch Simon war beeindruckt.hochstaufen_016
Der Weg ist gut und ausreichend markiert, sodass man eigentlich nicht falsch gehen kann, wenn man die Augen offen hält.
Zwischen den Kraxeleien gab es immer wieder kurze Gehpassagen, am Hang entlang. Auch hier war die volle Aufmerksamkeit gefragt. Dennoch, ein Blick in die Ferne und auch mal in die Tiefe muss sein. Also immer wieder stehen bleiben und genießen.
Kurz bevor man das Reichenhaller Haus erreicht kommt man an eine durch Stahlstifte unterstützte Stelle. Ich hatte mir im voraus schon einige Bilder zu dieser Stelle angeschaut und wusste nicht so recht was da auf uns zukommt. Sie wurde teilweise auch als „Schlüsselstelle“ betitelt. Ich fand es allerdings nicht ausgefallener als das, was hinter uns lag. Der kleine Fels, den es zu überwinden gilt, liegt weder exponiert, noch ist dabei eine große Distanz zu überwinden. Also überhaupt kein Problem wenn man es bis hierher geschafft hat.hochstaufen_027
Am Reichenhaller Haus angekommen, stiegen wir noch schnell die letzten Meter bis zum Gipfel. Nun war es Zeit für eine ausgiebige Pause. So saßen wir unterhalb des Gipfelkreuzes, blickten auf ein herrliches Panorama und genossen unsere Jause. Es gibt doch nichts schöneres und entspannenderes. Oben auf dem Berg, bei Sonnenschein. Okay, die Alpendohlen, die auf unser Essen aus waren, wurden gegen Ende dann doch etwas aufmüpfig.hochstaufen_029
Nach einem erfrischenden Getränk vor der Hütte machten wir uns auf den Rückweg. Wir stiegen über den rot markierten Wanderweg ab. Zunächst noch auf feinem Geröll, später dann wieder durch den Wald. Ein gut zu gehender Weg, der ebenfalls seinen Reiz hat.
Simon legte, wie schon beim Aufstieg, ein sportliches Tempo vor und so kamen wir zügig wieder an der Padinger Alm an. hochstaufen_039Auf dem Weg Richtung Bahnhof, beschlossen wir den Zug um kurz nach 17 Uhr saussen zu lassen (es hätte zudem einen kurzen Endspurt bedeutet) und stattdessen ein Fußbad zu nehmen. Uns war schon beim Hinweg das natürlich angelegte Wassertretbecken aufgefallen. Also Schuhe aus und rein in das kalte Nass. Hätte es beim Hineintauchen der Füße gezischt, hätte dies uns auch nicht gewundert.

Es war ein rundum schöner Tag, an dem es am Ende nur noch eines gab: Kühles Bier und Füße hoch.

Fazit:
Eine gut ausgefüllte Tagestour (wenn man die Zugfahrt und den Weg bis zur Padinger Alm einberechnet) mit sportlichem Charakter. Abwechslungsreiches und beeindruckendes Gelände, das Schwindelfreiheit und Konzentration fordert. Absolut empfehlenswert!

Zur kompletten Hochstaufen Fotogalerie

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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Dominik

    Hi Rebecca,

    ein schöner Bericht über meinen Hausberg ;)!
    Gut das sich dein Bruder noch „gscheide“ Schuh zugelegt hat…“Stoana Jaga“ mit Turnschuhen…bitte auf keinen Fall!!!!

    Hat mich gefreut deinen Bericht zu lesen und mindert etwas die Sehnsucht, da ich es dieses Jahr kein einziges mal geschafft hab die Tour zu gehen.

    Danke und Gruß,
    Dom

  2. Jochen

    Hey Rebecca,

    mag deinen Schreibstil, toller Artikel 🙂 Kühles Bier und Füße hoch am Ende des Tages klingt natürlich super 😉

  3. Dominik

    Hallo Rebecca,
    Ich kann mich nur anschließen, sehr schöner Artikel, mit klasse Fotos! Bin auch der Meinung, kühles Bier und Füße hoch, was gibt es schöneres nach so einem Tag?!

    Grüße Dominik

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